Technische Daten | |
Hersteller | Hopf Modelltechnik |
Modell | Thunder |
Gattung | Mono 3 |
Antrieb | halbgetaucht |
Länge | 780mm |
Breite | 230mm |
Gewicht | ca. 3600g |
Nach etlichen Jahren mit Modellautos will ich etwas neues ausprobieren. Ich schaue mich im Bekanntenkreis um und entdecke die ferngesteuerten Rennboote. Also mache ich mich auf die Suche und durchforste etliche Foren. Wie sieht die Szene aus, welche Klassen gibt es, welche Hersteller und Anbieter. Nach 2 Monaten des intensiven Lesens habe ich mich entschieden. Es wird eine Thunder von Hopf. Also rufe ich einfach bei Karlo an und bestelle sie als Komplettset. Jedoch hat er keinen Ruderausleger für das Boot im Programm. Nun ja, denke ich mir, da ist ja auch kein großes Problem.
Als das Paket ankommt, beginne ich sofort. Die Wellenanlage wird abgelängt, der Motorhalter ausgerichtet und dann alles eingeklebt. Dann beginne ich zu überlegen, wie ich das Problem mit dem Ruderhalter löse. Es wird gemessen und probiert aber mir fällt einfach nichts sinnvolles ein. So steht der Rumpf dann etwa 2 Jahre im Regal und jedes mal wenn ich ihn ansehe, tut es mir weh. Also mache ich mich nach einiger Zeit wieder ans Werk. Diesmal wird ein Ruderausleger gebaut. Dazu säge ich entsprechende Stücke aus Leiterplatten aus. Diese sind kupferbeschichtet und lassen sich so zu einem Kasten verlöten, der sich nach hinten verjüngt. Dort kommt noch eine vertikale Bohrung durch die Konstruktion und schon kann ich ein Hopf Standard Alu-Ruderblatt samt Anlenkung befestigen. Jetzt fehlt noch der Servohalter, zuerst will ich dieser ebenfalls aus Leiterplatten fertigen. Doch das Ergebnis gefällt mir nicht. Nach einigem Suchen finde ich dann doch noch passendes Material. Aus den leeren Gehäuse einer USB-Festplatte säge ich dann ein Stück heraus und bearbeite es, bis ein Servo hinein passt. Somit kann ich das Servo mittig einbauen, direkt über der Welle und das Ruder wird beidseitig angelenkt. Dies erfolgt durch Bowdenzüge mit Gabelköpfen, da diese mir zum einen besser gefallen und zum anderen flexibler sind als die Federstahlgestänge der einseitigen Anlenkungen. Danach erfolgen die ersten Fahrten.
Setup:
- Motor: Viper 800 RS 18V
- Regler: Conrad 90A Flugregler
- Akkus: 18 Panasonic 3000mAh SubC
- Schraube: Graupner K48
Dies ist mein erstes Setup. Das Boot kommt einfach nicht richtig in Fahrt. Außerdem wird der Motor recht warm und die Fahrtzeit ist extrem kurz. Also will ich kurzerhand einfach mal eine größere Schraube testen.
Setup:
- Motor: Viper 800 RS 18V
- Regler: Conrad 90A Flugregler
- Akkus: 18 Panasonic 3000mAh SubC
- Schraube: Graupner K51
Die Schraube ist nun eine nummer größer. Das Boot kommt nun auch schön ins Gleiten und fährt recht zügig. Weil der Motor schon mit der 48er Schraube sehr heiß wurde, breche ich den Test nach etwas unter 2 Minuten ab. Als ich den Rumpf öffne bin ich überrascht. Der Motor ist recht kühl. Wie kann das sein? Soll der Übergang von Verdrängerfahrt in die Gleitfahrt so viel ausmachen? Einige weitere Test, bei denen ich mich langsam an 5 Minuten Fahrzeit heran taste bestätigen dies. Der Motor arbeitet im optimalen Bereich, er ist warm, aber nicht zu heiß, die Akkus halten locker 6 Minuten und die Geschwindigkeit ist auch ganz gut.
Sicher, ein Brushlessmotor würde noch mehr herausholen, aber davor muss ich mich um anderen Probleme kümmern. Der Geradeauslauf des Rumpfes ist akzeptabel, aber die Kurven. Entweder pumpt sie mit dem Heck wie verrückt, oder sie kringelt sich ein. Es ist zum Mäusemelken. ich probiere mehrere gerade Turnfinnen unterschiedlicher Länge aus, verändere ihren Anstellwinkel in Bezug zur Lauffläche, probiere eine sichelförmige Turnfinne aus, doch es stellt sich keine Besserung ein.
Inzwischen läuft die CNC Fräse von Thomas und wir können uns eines alten Problems annehmen. Der Ruderausleger wird ersetzt. Dazu wird ein neuer gefräst, der mittels Aluwinkeln befestigt wird. Die Bohrungen mache ich an den gleichen Stellen, wie schon beim „Leiterplattenausleger“, so das hier keine Umarbeitungen notwendig sind. Der neue Ausleger ist deutlich verwindungssteifer und behebt vielleicht aus das Kurvenproblem.
Als auf zur Testfahrt. Leider bin ich enttäuscht. Es hat keine Besserung gebracht.
Ein weiterer Schritt, ich spachtele nun den Unterboden. Dieser hat einige Dellen und Hohlkehlen, die ich ausgleiche. Bei der anschließenden Testfahrt sind die Kurven zwar immer noch nur im Schleichfahrt fahrbar, aber geradeaus läuft sie nun sehr gut und ruhig.
Als nächste Schritte habe ich den Umbau auf einen günstigen Brushlessmotor geplant. Der Rumpf erzeugt recht viel Auftrieb und kommt wegen der hohen Stufen sehr frei, so das eine günstige Motor-Regler-Kombination vollkommen ausreichen sollte. Somit würde sich auch die Beschleunigungsphase am Kurvenausgang deutlich verkürzen. Außerdem werde ich mir noch einige Turnfinnen anfertigen. Die derzeit benutzte gerade Form scheint für diesen Rumpf nicht ideal zu sein.
Setup:
- Motor: Flyware Shark 20
- Regler: Kontronik Jazz 80-6-18
- Akkus: 18 Panasonic 3000mAh SubC
- Schraube: Graupner K45
Seit ich mein Kehrer Jet Sprint verkauft habe, liegt der Motor herum. Also wird er kurzerhand in diesem Rumpf montiert. Dazu vorerst einmal der Jazz Regler und ab an den See.
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